Tag 6: Murasco – Maggia                    45km / Gesamtanstieg 1.060 Meter

5.9.2019 

Tag 6: Start in die Überquerung des Alpenhauptkamms.

 

Wir verlassen die Gemeinde Formazza und damit das kleine Riale (1280m) in Richtung Passo S. Giacomo.

 

Ein Schotterweg schraubt sich hoch in eine wildromatische Gegend zum Lago di Castel auf 2300m Höhe. 

 

 

 

Da müssen wir rüber:

 

die Überquerung des Alpenhauptkamms liegt direkt vor uns. 

Basislager. 

 

Wir sind in hochalpinen Gebiet des Laghi Boden auf 2370m Höhe.

 

Der Trail ist längst zu Ende aber der Weg des "Via Alpina" geht weiter. 

 

Es beginnt eine stundenlange Trage- und Kletterpassage durch die Felsen.  

 

Gipfelfoto:

Der höchste Punkt der diesjährigen Tour, der Bocchetta di Val Maggia auf 2635m Höhe.  

 

Dies sind dann immer die Momente, bei denen man an die vielen Trainingseinheiten im Siebengebirge denkt.

Wie oft sind wir die Hügelchen im Rheinland mit 200 Höhenmetern rauf und runter gefahren. 

 

Ohne dieses Training allerdings geht´s nicht.  

Hier oben verläuft wieder die Grenze zwischen Italien und der Schweiz. Wir betreten das Kanton Tessin und auch bergab geht es nur mühsam weiter. Es folgt wieder eine stundenlange Kletter- und Trage-Passage.  

Nach insgesamt 6 Stunden Schieben, Tragen und Klettern bergauf/bergab erreichen wir den Lago di Robiei auf 1940m. 

 

Von hier sollte eigentlich ein Singletrail runter ins Tal nach San Carlo führen.

Es gab diesen Singletrail zwar, der war aber mehr Single als Trail.

Irgendwer kann das wohl fahren.

Die City-Slicker aus dem Rheinland aber nicht.

Es gießt wir aus Eimern. Schlammschlacht. 

 

Wir entscheiden uns für den einzigen Weg nach unten: die Seilbahn. 

 

Rettung am Seil. 

Das Sauwetter treibt nicht nur uns zur Seilbahn-Station, sondern eine ganze Menge Wanderer, die aus allen Ecken zur (letzten) Talfahrt herbeikommen.

 

Eines wird schnell klar: die Mountainbikes passen nicht mit in die Gondel und werden eigentlich in der Gondel auch nicht transportiert. 

 

Nun, so schlecht steht es um den Euro nun doch nicht.

Das Bakschisch nehmen die knurrigen Schweizer Liftboys dann doch an und die Boliden kommen auf dem Lastenträger runter durchs Banovatal.  

Eigentlich sollte es eine Genußfahrt durch Maggiatal werden; deswegen hatten wir extra den Pass Bocchetta di Val Maggia samt den Strapazen gewählt. 

 

Anstelle dessen sind wir vor dem Regen geflüchtet, der unaufhörlich auf uns runter prasselte. Der Regen war allerdings schneller. 

 

Wir passierten in 26km klätschnass wunderschöne kleinen Örtchen wie Sonlerto, Fontaneleta, Roseto, Foroglio, Ritorto, Mondada, Cavergno, Biett, Cevio bis zum Ziel: Maggia. 

Regen von oben, von vorne und von hinten. 

Der schwerste Tag der Tour. Heil angekommen.