Von La Grave nach Aiguilles

78km, 1800hm, 8 1/2 Stunden on tour

Die "zerhackte Wüste"
Die "zerhackte Wüste"

Von La Grave führte uns bei blauem Himmel und klarer Luft eine Mischung aus Feldweg und Passstrasse wieder auf 2058m zum Col de Lautaret.

Eine geordnete Mittagspause um Punkt 12.30 Uhr wurde in Briancon eingeläutet.

Letzte Stärkung vor der Autobahn, denn es stand der erste XXL-Anstieg auf dem Plan: 20km rauf, 1100hm am Stück zum Col d' Izoard (2361m).

Und das am 2. Tag, nach bereits 1400hm in den Beinen. Das war so ein Hügel, für den man im südlichen Rheinland nun so gar nicht trainieren kann. Da kommen einem dann die Erinnerungen an die Trainingsrunden im Siebengebirge hoch, die 2.4km rauf auf den Petersberg, die letzten 600m von der Löwenburg. Putzig. Mitleidiges Schmunzeln. Aber der Ölberg, mein lieber Scholly, das ist aber wirklich ein Kracher...

 

Die Landschaft am Col d' Izoard ist sehr abwechslungsreich und wechselt zum Ende hin schlagartig. Am Scheitel und an der Südrampe liegt die Casse Deserte, die "zerhackte Wüste", eine beeindruckende Verwitterungslandschaft mit riesigen, hellgrauen Geröllhalden, aus denen Felsnadeln herausragen. Die Belohnung ist ein Mega-Downhill zum Zielort des Tages. Höchstgeschwindigkeit: 72km/h. Der landschaftliche Bericht muss daher hier dem Rausch weichen. Kein Auge mehr für Gänseblümchen.

Wenige Kilometer hinter dem malerischen Chateau Ville Vielle liegt unser Zielort für heue: Aiguilles, ein kleiner Ort im Gemeindeverband Queyras, mit nur 433 Einwohnern. Heute Abend sind es ein halbes Dutzend mehr. Beherbergt sind wir in der urigen "Le Petite Auberge". Der nette Patron erkannte die Notlage sofort: WLAN und Biere a la pression für alle; dazu ein Assiette du charcuterie e fromage. Alles von lokalen Käsereien und Höfen. Jause auf französisch. Einsame Spitze.