Feiern im HCP Zero, Porlezza
Feiern im HCP Zero, Porlezza

Tag 6

von Graverdona

nach Porlezza (Luganer See)

 

35km

380 Höhenmeter

 

(Abbruch der Originaltour wegen Schlechtwetter)  

 

Der letzte Morgen. Früher Aufbruch ist geplant. 

Sonnencreme noch schnell auf Arme, Beine und Gesicht verschmiert. 

Allerdings verdunkelt sich der am Vortag noch so sonnige Himmel über dem Comer See um 8.00 Uhr morgens schlagartig. 

Es beginnt zu regnen; und zwar heftig. Es schüttet wie aus Eimern. 

Tourstart zunächst einmal verschoben; Frühstück unfreiwillig ausgedehnt. 

Es liegt ja immerhin eine 2000 Höhenmeter-Etappe über den Passo d. Jorio vor uns, um an den Luganer See zu gelangen. 

Um halb 10 dann die Entscheidung: den geplanten Weg über den Pass fahren wir nicht. Es donnert, die Bergspitzen sind in dicken Wolken verhangen und es regnet heftig weiter. Wir blasen unsere letzte Bergwertung ab. Die Vernunft siegt. 

Wir fahren schließlich um den Comer und den Luganer See nach Porlezza. Der Regen prasselt wolkenbruchartig auf uns nieder und verwandelt abschüssige Straßen in kleine Sturzbäche. Wir werden nass bis auf die Haut. Die Gore-Tex-Socken aus dem Yps-Heft laufen ein weiteres Mal voll. Driss.

Um 12.00 Uhr erreichen wir unser Tourziel Porlezza am Lago di Lugano. Diese letzte Etappe endet im "Original" eigentlich in Locarno am Lago di Maggiore, doch auch uin unserem Tourbuch "Alpencross" wird der Abzweig zum Lago di Lugano erwähnt. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellen sollte. 

Porlezza ist ein kleines, nettes Örtchen direkt am See und zudem auf der italienischen Seite. Alles hier scheint angenehmer als auf der Schweizer Seite: nicht so möndan, tolle Gastlichkeit, super Essen, günstige Preise. Alles richtig gemacht. 

Wir nutzen den Tag, der uns nun etwas früher in Gravedona angespült hat mit einem Besuch auf den lokalen Markt am Samstagmittag. Die Sonne kommt raus, es wird richtig warm und wir picknicken direkt am See mit Rotwein, Wildschweinsalami, Pecorino, Wildschweinbraten und Oliven. So gehts. 

 

Danach ein kleines Mittags-Schläfchen in unserem Hotel "Europa" in direkter Seelage. 

 

In der Eisdiele erhalten wir dann noch den entscheidenden Tip vom Besitzer, der uns ein adäquates Restaurant für unser Abschluß-Dinner empfiehlt: das HCP Zero. Ein etwas ungewöhnlicher Laden im Golf-Longe-Style direkt an der Hauptstrasse neben dem Supermarkt. Was das junge, nette Team dort allerdings auftischt ist allererste Güteklasse: Foie gras, Nudeln mit sizilianischer Pesto oder Vongole, gegrillter Branzino, Rinderfilet in Rosmarin-Juice, Pistazien-Halbgefrorenes etc. 

Dazu zwei Weinempfehlungen, die wirklich ein Volltreffer sind: 

 

Mareto Toscana IGT, Petra

Merlot, Syrah und Malbec 

http://www.caratello.ch/de/sortiment/detail.php?artnr=00237638

 

Vila Giada, Monferato

Chardonnay

Andrea Faccio

http://www.andreafaccio.it/villagiadawine/andrea-faccio_english/index.htm

 

Am Schluß des Gelages fährt uns der Oberkellner persönlich in seinem Alfa zurück ins Hotel. 

Eine anstrengende, aber tolle Woche geht ist vorbei. Mit allen Höhen und Tiefdruckgebieten. Die Beine sind müde, die Akkus leer. Aber happy. 

6 Tage, 6 Mann, 6 Räder. Keine Blessuren, keine Verletzten, kein einziger technischer Defekt. Noch nicht mal einen Platten. 

 

Ciao