Mitten im Skigebiet
Mitten im Skigebiet

2. Tag

Von St. Anton

nach Ischgl

  • 45km
  • 1350 Höhenmeter

2. Tag, nächster Schock: Jochen kommt rasiert zum Frühstück.

Der Mann ohne Freunde Status bleibt nun in jedem Fall erhalten.

Der Ehrenkodex besagte: Rasierzeug bleibt zu Hause, viel zu schwer. Gewicht sparen. Wir müssen doch nur uns gefallen!

 

Diszipliniert um halb 9 brechen wir auf von St.Anton erst mal 200 Hm steil nach oben, dann aber durch das herrliche Schönverwalltal in Richtung Konstanzer Hütte. Das ganze Programm: wir durchkreuzen Kuhgatter und Bäche; ein herrlicher Morgen.

Bis auf die Powerbar-Mahlzeiten. Die Beerensorte sieht aus wie getrockente Nachgeburt. Placenta Forte.

 

An der Schönverwallhütte wird der Wanderweg zum einsamen Trial, der bald schon unbefahrbar wird. Konsequenz, 1 Stunde Tragen, sehr steil rauf bis zur Heilbronner Hütte. Halb 1 Mittagspause auf der Heilbronner Hütte, mit 2300 m dem zweithöchsten Punkt der Tour.

Einsame, schroffe, aber wunderschöne Landschaft. Es ist recht warm und wir trocknen die völlig durchgeschwitzten Klamotten in der herrlichen Mittagssonne. Nach der Pause mit lecker Nudeln haben wir einen super Downhill ins Tal auf Schotterpiste und Wanderweg. Die Brocken fliegen, die Bremsen glühen, doch immer volle Konzentration, sonst kann so etwas leicht mit einem Abflug ins Gelände enden.

 

15.00 Uhr Ankunft Ischgl. Kurz vor dem Ortsschild gibt es ein Gewitter. Das ganze Equipement wird aus dem Rucksack gekramt, je nach Weichei-Faktor mehr oder weniger. Lohnt sich aber alles nicht für die 5 Minuten Gedröppel.

 

Der Ort Ischgl selbst ist im Sommer genauso wie im Winter: scheisse.

 

Und zu allem Überfluss: Zusammentreffen mit den 1500 Rennradfahrern, deren bezahlte Alpenüberquerung der Zeitschrift "Tour" uns hier kreuzt.

Zieleinlauf, Pastaparty. Die Rennradfahrer gucken uns an wie eine Spezies vom anderen Stern. Während die ihre Speichen mit Brillenputztüchern feinpolieren, spritzen wir unsere Bikes mit Schläuchen ab. Es läuft zum Teil auch grün die Straße runter. Die Zimmer sind o.k., die Betten wirklich gut, aber die Duche ist eiskalt – aber wir sind ja hart im Nehmen – brrrrrrrr.